Erste Hilfe bei Herzinfarkt – Maßnahmen

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Bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) kann ein Herzinfarkt sehr unvorbereitet auftreten und im schlimmsten Fall tödlich enden. Daher gilt es schon bei den geringsten Anzeichen sofort den Notarzt unter der Nummer 112 zu kontaktieren. Das können Symptome wie langanhaltende Schmerzen in der Brust oder Atemnot sein, die sich vor allem bei Diabetes zeigen. Wichtig ist es bei einem Herzinfarkt keine kostbare Zeit zu verlieren. Jede Sekunde zählt, um nicht die Herzmuskelzellen des Patienten zu verletzen.
im Telefonat mit der Rettungsleitstelle sind folgende Informationen erforderlich:

  • Wer: Die Nennung des Namen der leidenden Person.
  • Was: Die Meldung auf Anzeichen eines Herzinfarkt.
  • Wo: Die exakte Adresse, wo sich die betroffene Person befindet.

Wird bei der Frage „Was“ der Verdacht auf einen Herzinfarkt gemeldet, so schickt die Leitstelle einen Rettungswachen mit Notarzt statt einen einfachen Krankenwagen. Bei der Wohnungsangabe hingegen ist es bedeutend, genau zu erklären, wo sich die am Herzinfarkt leidende Person befindet. Das bedeutet nicht nur die Angabe der Adresse, sondern auch zusätzliche Informationen wie das Obergeschoss und welche Tür. Das ermöglicht es wertvolle Zeit zu gewinnen und das Herz schneller retten zu können.

Erste Hilfe leisten

Nach dem Alarmieren beim Rettungsdienst gilt es in der Zwischenzeit die Person, die vom Herzinfarkt betroffen ist, mit erhöhtem Oberkörper sicher zu stellen, ähnlich wie bei einem Schlaganfall. Dies ermöglicht eine bessere Luftzufuhr des Patienten, die vor allem bei Atemnot gewährleistet werden muss. Dementsprechend muss auch einengende Kleidung geöffnet werden, um die Atemwege nicht zu blockieren. Auch gilt es darauf zu achten, dass der Betroffene nicht friert.

Nach diesen Maßnahmen ist das Kümmern ein sehr wesentlicher Schritt. Beruhigen Sie den Herzkranken, sprechen Sie ihn an und bleiben Sie so lange bei ihm, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist und sich um den Herzinfarkt des Patienten kümmert.
Sollte vor dem Eintreffen des Notarztes aufgrund des Herzinfarkt Symptome wie Aussetzen der Atmung hervortreten, sind wiederbelebende Maßnahmen erforderlich. Verliert der Betroffene das Bewusstsein, so sollten Sie ihn in die stabile Seitenlage bringen. Wenn dagegen das Atmen vollständig ausfällt, muss eine Wiederbelebung von Herz und Lunge stattfinden. Die folgende Grafik demonstriert die Handlungsweise der lebensrettenden Maßnahmen:

Die stabile Seitenlage bei einem Herzinfarkt.
Die stabile Seitenlage für das Öffnen der Atemwege

Die stabile Seitenlage ist im Falle eines Herzinfarktes und bei geringer Luftzufuhr ein sehr wichtiger Schritt, der in dieser Bildabfolge näher demonstriert wird. Allerdings kann eine Atemnot innerhalb des Herzinfarkts auch zu einem komplette Ausfall führen, wohingehen eine Herzdruckmassage sowie eine Mund-Zu-Mund-Beatmung das Leben retten kann.

Rettende Herzdruckmassage beim Herzinfarkt
Eine effektive Herzdruckmassage beim Herzinfarkt

Je schneller die rettenden Handlungsschritte in einem Notfall eingeleitet werden, desto größer sind die Überlebenschancen.

Generell ist es abzuraten, bei Symptome eines Herzinfarkt den Patienten selbst ins Krankenhaus zu fahren. Diese Maßnahme ist äußerst riskant, da sich die Situation dramatisch verändern kann. Es können Anzeichen von Herzrhythmusstörungen in Erscheinung treten oder gar ein Pumpversagen des Herzens.
Zögern Sie im Notfall und bei Verdacht auf einen Herzinfarkt niemals den Arzt zu alarmieren und leisten Sie erste Hilfe um das Herz des Patienten zu schützen.

Herzinfarkt bei Frauen – Symptome

Eine koronare Herzkrankheit (KHK) löst einen Herzinfarkt bei Frauen anders aus als bei Männer. Auch wenn sich die Ursachen wie das Rauchen, Stress oder Fettleibigkeit zwischen den Geschlechtern gleichen, so gibt es dennoch Unterschiede bei den Symptomen eines Infarkt. Damit in einem Notfall keine Herzmuskelzellen zerstört werden oder gar schlimmeres passiert, sollten Frauen die Symptome eines Herzinfarkts kennen und ihr Herz schützen.

Viele sind im Glauben, dass der Krebs die häufigste Todesursache ist. Jedoch stimmt das nicht, denn es ist tatsächlich das Risiko einer KHK und der damit verbundene Herzinfarkt (Myokardinfarkt). Überwiegend sind die Risikofaktoren bei einer Frau zwischen 50 und 60 Jahren am höchsten, wo auch die meisten Symptome auftreten. Das liegt an den Wechseljahren, wo die Produktion von Hormonen abnimmt und somit der Schutz vor einer Gefäßverkalkung gemindert wird, die für einen Herzinfarkt verantwortlich ist.

Allerdings bedeutet das nicht, dass junge Frauen nicht davon betroffen sind und keine Symptome spüren. Die größte Ursache ist das Rauchen, vor allem in Kombination mit der Pille. Im zunehmenden Alter wird verstärkt geraucht und das Nikotin mindert die Schutzwirkung des weiblichen Körpers. Gründe für die Zigarette sind oftmals Stresssituationen, wobei hierbei typische Symptome auftreten und diese auch zu einem Herzinfarkt führen. Zusätzlich zu den genannten Faktoren gehören auch Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit zu den Auslösern eines Herzinfarkt.

Symptome beim Infarkt

Bei einem Herzinfarkt zeigen sich bei Frauen meist andere Symptome als bei Männer. So sind es weniger die typischen Anzeichen wie Schmerzen in der Brust, die sich im gesamten Oberkörper ausbreiten. Sie verspürt viel eher einen Druck und Engegefühl (Angina pectoris), der unter Umständen zu einem plötzlichen Herzinfarkt führen kann. Es sind die unspezifischen Symptome wie Beschwerden im Oberbauch, Kurzatmigkeit bzw. Atemnot, Übelkeit sowie Erbrechen, die Anzeichen auf eine KHK sind. Möglich sind auch Symptome in Form von Schmerzen in der Wirbelsäule, Bein- und Rückenschmerzen, Müdigkeit, Schlaf- und Verdauungsstörungen, als auch ein Taubheitsgefühl in den Armen, die zum Infarkt führen.

Typische Symptome bei Frauen beim Herzinfarkt
Frauen leiden bei einem Herzinfarkt an Atemnot und Schmerzen im Oberbauch

Im Gegensatz zu Männer führen all diese Risikofaktoren eines Herzinfarkt bei Frauen zudem zu Kreislaufzusammenbrüchen und Bewusstlosigkeit. Diese Anzeichen sind sehr ernst zu nehmen, vor allem wenn sie stärker verspürt werden, als es sonst der Fall sein könnte. Zögern Sie hier nicht schon bei den geringsten Symptomen den Notarzt unter der Rufnummer 112 zu kontaktieren.

Herzinfarkt vorbeugen

Besonders ab den Wechseljahren gilt es für Frauen vorzusorgen. Um einen Herzinfarkt vorzubeugen und die Risikofaktoren zu mindern, ist eine gesunde Lebensweise die Grundvoraussetzung. Eine ausgewogene Ernährung, viel Sport wie Joggen, Fahrrad fahren oder lange Spaziergänge sowie der Verzicht auf Alkohol und das Rauchen mindern Anzeichen eines Herzinfarkt erheblich.

Unspezifischen Symptome wie Atemnot und ein Gefühl der Enge, die Angina pectoris, sollten nicht ignoriert werden, da sie zumal ein paar Tage vor dem eigentlich Herzinfarkt auftreten. Treten die Symptome häufiger auf und halten länger als 15 Minuten an, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen bevorstehenden Herzinfarkt, womit eine höhere Vorsicht geboten ist.